Der Hunsrück

Die Landschaft

Mit Höhen zwischen 400 – 500 m im Bereich der Hunsrückhochfläche zählt der Hunsrück zu den deutschen Mittelgebirgslandschaften.  Das Landschaftsbild wird einerseits geprägt von bewaldeten Höhenzügen wie dem Soonwald, dem Idarwald und dem Hochwald, andererseits von den offenen, flachwelligen landwirtschaftlich genutzten Rodungsflächen. Teilweise tief eingeschnittene Bachtäler zerteilen die Flächen, ihre Hänge oft sehr steil und mit Niederwald bestockt.

Seine Entstehung

Als Teil des Rheinischen Schiefergebirges lässt sich seine Entstehung zurückführen auf das Erdaltertum. Vor 400 Mio. Jahren, im Devon und dann im Karbon, lagerten sich in dem tropischen Meer, das damals das heutige Mitteleuropa bedeckte, mächtige Sedimentschichten aus Geröllen, Sanden und Tonen ab. Unter dem ungeheuren Druck, der auf ihnen lastete, wandelten diese sich zunächst in Tonschiefer und dann in Schiefer bzw. in Sandsteine und dann Quarzite um.

Viele der Organismen, die dieses Meer bewohnten, sind uns als Zeugnisse der üppigen Tier- und Pflanzenwelt in Form von Fossilien erhalten geblieben, insbesondere in den Schieferschichten.

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(mehr dazu Bundenbach-Fossilien)

In Folge der Kontinentalverschiebung wurden diese Schichten bis Ende des Erdaltertums zu mächtigen Gebirgen aufgetürmt („Hunsrücker Alpen“). Verwitterung durch Frost und Hitze sowie Erosion  durch Niederschläge zerstörten mit der Zeit diese Gebirge und präparierten die harten Quarzite aus den weicheren Tonschiefern der umliegenden Hochflächen heraus. So entstand das gegenwärtige Relief mit den quarzitenen Höhenzügen von Schwarzwälder und Osburger Hochwald, Idarwald, Soonwald und Binger Wald. Als höchster Punkt dieses „geologischen Rückgrats“ der Hunsrücklandschaft dominiert der 816,32 m hohe Erbeskopf. Er bildet zugleich die Wasserscheide zwischen Nahe und Mosel. (mehr  WIKIPEDIA)  

Frühe Besiedlung

Durch Funde ist eine Besiedlung des Hunsrück seit der Jungsteinzeit nachgewiesen. Weitere Funde aus der Bronzezeit belegen eine fortwährende Besiedlung. In der frühen Eisenzeit (Hallstattzeit 8. – 5. Jh. V.Chr.) und in der La-Tène-Zeit (5.–1. Jh. v. Chr.) fand mit der Hunsrück-Eifel-Kultur ein größerer Aufsiedlungsprozess statt. Dieser kann mit den Kelten verbunden werden. Zeugen dafür sind  insbesondere der Ringwall von Otzenhausen und die Höhensiedlung Altburg bei Bundenbach. Zu dieser Zeit gehörte der Hunsrück zum Stammesgebiet der Treverer. Die Römer erschlossen zwischen 50 v. Chr. und 400 n. Chr. den Hunsrück mit einem weit verzweigten Straßennetz. 

Die Wirtschaft

Landwirtschaft (v.a. Milchproduktion) und Bergbau waren einst wichtige Wirtschaftszweige im Hunsrück. Heute gilt das Gebiet mit nur wenigen größeren Industriebetrieben als strukturschwach.

In einer  Vielzahl von Stollen wurden früher in mühevoller Arbeit  wichtige Rohstoffe abgebaut: Schiefer für den Hausbau und die Erze von Eisen, Kupfer, Zink, Blei, Mangan, Silber. Es wurden aber auch Amethyst, Jaspis, Opale und Achat abgebaut.  Darauf basierend entstand die Edelsteinindustrie in dem Raum zwischen Idar-Oberstein und dem Idarwald. Achate wurden noch bis zum 19. Jh. abgebaut. Später jedoch wurden fast ausschließlich importierte Rohsteine verarbeitet. Heute werden nur noch hochwertige Schmucksteine in kleineren Manufakturen weiterverarbeitet. Die älteste Edelsteinschleiferei Deutschlands P.H. Hahn Söhne von 1886 besteht noch immer als Familienbetrieb. Daneben ist die Region der europäische Schwerpunkt für den Import und Vertrieb von im Ausland hergestellten Edelsteinprodukten. 1974 wurde in Idar-Oberstein die deutsche Diamant- und Edelsteinbörse eröffnet, die dem Weltverband der Diamantenbörsen angehört.